In den tropischen Wälder Afrikas leben auch Gorillas. Die Männchen sind größer und schwerer als die Weibchen. Sie leben im Familienclan. In jedem Clan gibt es jedoch nur ein erwachsenes
Männchen. Es sind friedliche Tiere. Die Männchen sehen mit ihren Drohgebärden recht gefährlich aus, doch sie gehen einer ernsthaften Auseinandersetzung aus dem Weg, da die Verletzungsgefahr groß
ist.
In der Nähe einer alten Ruine, kein Mensch weiß, was da für ein Bauwerk mal stand, lebt ein junger Gorilla, sein Name ist Konga, das Fell ist noch ganz schwarz, er ist 16 Jahre, also gerade mal
ausgewachsen. Jeden Tag streift er traurig durch sein Revier, er ist allein. Sehnsucht hat sich in seinem Herzen breit gemacht, die Sehnsucht nach einer Gefährtin. Doch hier gibt es außer ihm keine
Gleichgesinnten. So vergehen die Jahre und langsam färbt sich sein Rücken Silber.
Eines Morgens wird er von Lärm geweckt. Als er nachschaut, sieht er wild tanzende kleine bemalte braune Teufel auf dem freien Platz vor der Ruine. Es sind Eingeborene, er hatte sie auf seinen
Streifzügen schon öfters gesehen. Sie hatten Totempfähle mit den abgeschlagenen und aufgespießten Köpfe ihrer Feinde aufgestellt. In der Mitte des Platzes sitzen angebunden an ein Pfahl fünf junge
Menschenmädchen und - sein Herz macht einen Hüpfer, ein Gorillamädchen. Er reibt sich die Augen und schaut wieder hin, das Gorillamädchen war immer noch da, es war also keine Täuschung. Sein Herz
fängt vor Freude an zu hüpfen, vielleicht ist sie eine Frau für ihn.
Doch was machen denn diese braunen Teufel da, sie werfen mit Speeren nach den Gefangenen - sie wollen sie töten. Das kann und darf nicht sein. Konga spürt Wut in sich aufsteigen, diese Monster, er
wird ihnen zeigen wer hier der Herr ist, es ist sein Revier. Laut brüllend richtet er sich in seiner ganzen Größe von 1,80 Meter auf und trommelt sich wütend mit den Fäusten vor die Brust. Seine
Augen glühen und dann kommt er, mit riesigen Sprüngen alles niederwalzend und immer schneller werdend wie ein Rachegott auf die Eingeborenen zu. Zu Tode erschrocken sehen die diesen brüllenden wild
gewordenen schwarzen Teufel auf sich zu rennen und ergreifen in heller Panik die Flucht. Konga jagt sie noch etliche Kilometer durch Wald und Busch bevor er sich umdreht und zurück läuft. Die
gefangenen Mädchen sitzen immer noch gefesselt am Pfahl. Als sie ihn sehen weinen sie vor Angst. Doch er wendet sich an das Gorillamädchen und sagt: Habt keine Angst, ich werde euch jetzt befreien.
Er beisst ihre Fesseln durch, geht zwei Schritte zurück schaut sie freundlich an und fragt das Gorillamädchen, wie kommst du hierher und wie heißt du? Sie hebt ihren Kopf, Tränen laufen über ihr
Gesicht, ich heiße Janka, diese Mörder haben meine ganze Familie nieder gemetzelt, ich bin jetzt ganz allein antwortet sie und lässt den Kopf hängen. Er tritt zu ihr hin streichelt ihr über den Kopf
und sagt: Ich bin bei dir und werde dich beschützen, du kannst so lange du möchtest bei mir bleiben doch jetzt müssen wir hier weg, bevor diese Teufel mit Verstärkung zurück kommen. Dabei legte er
ihr den Arm um die Schulter und führt sie mit sanftem Druck zu seinem Zuhause.
Doch auch die Menschenmädchen kommen mit, ihre ängstlich fragenden Augen sind auf ihn gerichtet. Lange schaut er sie an, dann nickt er. Dankbar reichen sie ihm die Hand.
Seitdem ist eine Woche vergangen, die Frauen haben sich eine Hütte gebaut in der sie Nachts schlafen auch Janka. Inzwischen haben die Frauen die Sprache der Gorillas gelernt so dass sie sich
mühelos unterhalten konnten. Alle verehren sie Konga, jede Nacht sitzt er draußen vor ihrer Hütte und bewacht ihren Schlaf. Sie spüren seine Melancholie und sehen seine traurigen Augen. Eines Abends
nehmen sie Janka zur Seite und geben ihr zu verstehen, dass Konga aus Einsamkeit so traurig ist. Ihm fehlt eine Frau und da sie in ihn verliebt ist, soll sie es ihm doch sagen. Janka schaut sie an,
die Frauen nicken ihr aufmunternd zu. Draußen sitzt Konga auf seinem Platz. Wehmütig schaut er in den Sternenhimmel. Da kommt Janka setzte sich und sagt in dem sie seine Hand in die ihre nimmt: Sei
nicht mehr traurig Konga, ich liebe Dich und wenn du willst werde ich deine Frau.
Konga wusste gar nicht wie ihm geschah, stumm schaut er seine Angebetene an. Sein Herz fängt an zu rasen, zärtliche Gefühle steigen in ihm auf. Überwältigt vor Glück schließt er sie in seine
Arme, ihre Herzen schlagen im Gleichklang und die ganze Nacht lässt die Liebe sie im siebten Himmel schweben. So voller Glück verliefen für Konga und Janka die nächsten Tage und Wochen. Doch eines
Nachts werden sie durch Trommelschläge jäh in die Wirklichkeit zurück geholt. Die Frauen bewaffnen sich mit Pfeil und Bogen und schleichen sich mit Konga und Janka zur Ruine.
Hell lodernd brennen Feuer auf dem Platz und die kleinen braunen Teufel tanzen wieder. Auf den Pfählen stecken wieder die abgeschlagenen Köpfe ihrer Feinde und in der Mitte sitzen gefesselte
Gefangene. Alles war wie damals und doch war es diesmal anders. Die Frauen und Janka haben zu kämpfen gelernt. Sie werden den Mördern ihrer Familien keine Chance geben. Sie verteilen sich um die
Horde und mit fürchterlichem Gebrüll stürzen sich die beiden Gorillas auf sie. Ihre Rache ist furchtbar, keiner der Eingeborener überlebte, wer nicht von den Gorillas getötet wird, stirbt durch die
Pfeile der Frauen. Sie befreien die Gefangenen sieben Männer zwei Frauen und nehmen sie mit in ihr Lager zur Hütte.
Dort überlegen sie gemeinsam wie es jetzt weiter gehen soll. Nach einigem hin und her beschließen sie die Spuren des Massakers zu beseitigen. Am nächsten Morgen machen sie sich an die Arbeit,
sie beerdigen die Toten, beseitigen die Pfähle mit den Kriegsdelikten und säubern den Platz. Nachdenklich schauen sie sich um - ein schöner Platz, ein Platz zum leben und alt werden, da ihre Dörfer
zerstört und die Menschen tot sind möchten sie hier bleiben und sich Hütten bauen. Diese Idee finden sie großartig und fangen sofort mit dem bauen an.
Nach einer Woche stehen die Hütten und werden heute bezogen, alle sind stolz auf ihr Werk und so beschließen sie am Abend ein kleines Fest zu feiern. Nach dem Essen zünden sie ein Lagerfeuer an
und sitzen gemütlich beisammen, auch Konga und Janka sind dabei. Die Menschen haben diese friedliche und treue Riesen schätzen und lieben gelernt. Sie gehören zu ihnen, zu ihrem Leben dazu.
Darum bieten sie den Beiden eine Hütte an, sie wurde für sie von ihnen gebaut. Konga fragt Janka liebevoll ob sie hier bleiben will, sie blickt ihn zärtlich an und sagt: Ich möchte mit dir in unserem
Zuhause leben. Also lehnt er das freundliche Angebot der Menschen die sie lieb gewonnen hatten ab. Nach einer Weile verabschieden sich die zwei Liebende und machen sich auf den Heimweg. Schweren
Herzens lassen die Freunde die Zwei ziehen. Eine ganze Weile noch sehen sie den silbernen Rücken Kongas leuchten, bis er in der Dunkelheit des Waldes verschwindet. Zu Hause angekommen leben Konga und
Janka in ihrer eigenen glücklichen Welt. Vergessen ist der Kummer und das Leid der letzten Jahre. Die Freunde kommen sie oft besuchen, denn für sie ist es immer wieder schön, die beiden Liebende so
innig zu sehen. Es ist als hätten sie das Glück gepachtet. Eines Morgens inzwischen ist ein Jahr vergangen, stehen Konga und Janka auf dem Dorfplatz, immer noch leuchten die Gesichter der Liebenden
vor Glück, doch diesmal ist auch ein Fünkchen Stolz darin zu lesen. In ihren Armen liegen zwei süße Babys, die sie ihnen voller Liebe vorstellen. Das sind Rocko und Rana sagt Konga voller Vaterstolz.
Die Freude ist sehr groß und die Freunde bereiten schnell ein Fest vor, denn die Geburt dieser Kleinen muss doch ausführlich gefeiert werden. Bis tief in die Nacht sitzen sie beisammen, singen tanzen
und erzählen sich Geschichten. Es ist für diese Menschen eine Ehre am Leben dieser edlen und treuen Freunde teilnehmen zu dürfen. Und immer noch leuchten die Gesichter der Liebenden vor
Glück!
Diese Geschichte wurde frei erfunden!