In der kleinen Stadt nahe der französischen Grenze, brennen noch vereinzelte Lichter. Es ist schon spät in der Nacht und um diese Zeit ist sie wie ausgestorben. Nur die mutigsten Nachtbummler wagen sich sie allein und zu Fuss zu durchquehren. Wie lauernde Augen starren die dunklen Schaufenster den Betrachter an. Der leichte Wind der durch die engen Gassen streicht, lässt unheimliche Geräusche entstehen. Es ächst und stöhnt, raschelt und fiebt und lässt dem Lauscher kalte Schauer den Rücken herunter ziehen. Das Grauen setzt noch einen drauf, in dem plötzlich ein tack tack tack durch die Nacht hallt.
Leise flüstern sich die älteren Menschen in den Häuser zu: Hört den Gehstock, der alte Walliser ist wieder unterwegs. Er ist auf der Suche nach einem jungen Mann und seiner Lebensenergie. Alle kennen die Geschichte des Wallisers, sie wurde in die Chronik der Stadt nieder geschrieben.
Vor etwas mehr als zweihundert Jahren ließ sich der Walliser in der kleinen Stadt nieder. Hier herrschte damals schon ein reges Treiben, da es eine Garnisonstadt war. Damals gehörte sie zu Frankreich.
Von Beruf war er Metzger. Er baute sich ein gut gehendes Geschäft auf. Den Bauern in der Umgebung kaufte er ihr Vieh billig ab , schlachtete es und verkaufte es teuer in der Stadt. Vor der Stadt hatte er sich einen Bauernhof gekauft  und ihn in einen Schlachthof umgebaut. Dass in den Pferchen am Hof immer genug Schlachtvieh vorhanden war, dafür sorgte er und war viel unterwegs. Zum treiben der Tiere heuerte er oft junge Männer an, die er später auf dem Schlachthof ermordete. Da in dieser Zeit viele Burschen auf Wanderschaft waren fiel das Verschwinden einzelner nicht auf.
Und er tötete sie auf bestialische Weise. Zuerst fesselte er sie auf der Schlachtbank, öffnete ihnen die Halsschlagader und ließ sie ausbluten. Das Blut fing er in einem Behältnis auf. Bevor der Sterbende seinen letzten Atemzug tat, presste er seinen Mund auf den des Opfers und saugte ihm mit dem letzten Ausatmen seine geistige Energie aus. Er gab ihnen den Kuss des Todes. Anschließend trank er das Blut das er aufgefangen hatte. Die Körper entsorgte er in dem er die Leichen den Schweinen zum Frass vorwarf. Die übrig gebliebene Knochen mahlte er mit den Tierknochen und verkaufte es als Tiermehl. Er nahm ihnen alles. Körper, Geist und Seele - die Kraft des Ichs - des Seins, die Einheit des Lebens und er fühlte sich stark dabei.
Jahrelang trieb  er nun schon unerkannt sein Unwesen, er wurde immer dreister und nachlässiger. Er betrachtete sich als Unfehlbar und genau das wurde ihm zum Verhängnis. Die Polizei kam ihm auf die Spur und wies ihm zwanzig Morde nach. Er wurde zum Tod durch Erhängen verurteilt. Noch unter dem Galgenbaum verhöhnte er die Menschen und sagte : Ihr Gesindel könnt mich nicht töten. Ich habe mit dem Teufel einen Pakt geschlossen. Mich werdet ihr nicht los, ich komme wieder und hole mir was ich brauche, dabei stößt er ein solch schreckliches Lachen aus, dass die Menschen voller Furcht fliehen. Seit dieser Zeit verschwinden immer wieder Jugendliche, die nie mehr auftauchen. Und die Menschen sagen: Der Walliser hat sie sich geholt. So steht es in der Stadtchronik geschrieben.
Auch heute erstattet eine Mutter eine Vermisstenanzeige. Ihr Sohn ist nicht nach Hause gekommen. Nachdem er sich von seinen Freunden vor der Disco verabschiedet hatte, fehlte jede Spur von ihm.
Die Polizei startet eine Suchaktion. Aufrufe gehen durchs Radio und Fernsehen. Doch der Junge bleibt spurlos verschwunden. Wieder sagen die Alten: Der Walliser hat ihn sich geholt. Doch die Polizisten winken ab, das ist doch reiner Aberglaube sagen sie. Er ist vielleicht nur weggelaufen.
Mitlerweile sind zwei Wochen vergangen - ergebnislos. Dann  überschlagen sich die Ereignisse. Im Abstand von drei Tagen verschwinden noch drei Jungs. Die Polizei bildet eine Sonderkommission. Akribisch gehen sie soweit sie ihnen bekannt sind, den Spuren nach. Alle drei verschwanden sie in der Stadt, doch gemeinsam hatten sie nichts. Der Erste verschwand nach einem Discobesuch, der Zweite kam von einem Kinobesuch nicht wieder , der Dritte verschwand nach einem Kegeltounier, der Vierte nach einer Kneipentour. Fieberhaft arbeitet die Polizei, setzt sogar Hundestaffeln ein die, die Wälder im Umkreis absuchen, ergebnislos. Mit jedem Tag der verstreicht veringern sich ihre Überlebenschancen. Und immer wieder sagen die Alten: Ihr werdet sie nicht finden - der Walliser hat sie sich geholt. In besonders dunklen Nächten geht er durch die Stadt, auf der Suche nach Opfern, dann hört man sein tack, tack, tack. Ihr aber wollt es ja nicht glauben. Über solche Aussagen können die Beamte nur den Kopf schütteln und müde lächeln.
Etwa fünf Kilometer hinter der Grenze in Frankreich, steht ein einsames Haus. Es wurde im typisch französischem Stil erbaut und liegt ca. 200 Meter von der Strasse weg, von hohen Bäumen umgeben. Frankreich, bzw. Lothringen ist dünn besiedelt. Es gibt hier sehr viele dieser einsamen Häuser.
Vor etwa fünfzehn Jahren kaufte dieses Haus ein Deutscher, es wohnen viele Deutsche hier wegen der Steuerersparnisse.
 Der Deutsche Johannes Becker ist sein Name, ist heute mit seinen 56 Jahren im Vorruhestand. Er lebt alleine, kann somit tun und lassen was ihm gerade Spass macht. Als er vor etwa einem halben Jahr auf dem Trödelmarkt in Metz, ein altes handgeschriebenes Buch erworben hatte, konnte er sich nicht vorstellen welche brisante Lektüre er damit in den Händen hielt. Hierin war das Leben des Wallisers und seine Untaten beschrieben. Der damalige Henker hatte nach vielen Unterredungen mit ihm fast alles Wortgetreu notiert.
 Das Buch ist sehr abgegriffen und hatte schon etliche Besitzer. Sie alle wollten was der Walliser auch begehrte - die Kraft der ewigen Jugend. Auch sie mordeten dafür, so verstummte die Legende vom Walliser bis in die heutige Zeit nicht.
 Auf jeden seiner Leser übt es eine ungeheure Anziehungskraft aus. Auch Johannes konnte sich dieser unseligen Magie der Worte nicht entziehen. Er ertappte sich immer öfter dabei, wie er das Buch in die Hand nahm und darin las. Die Worte, ewige Jugend, brannten sich in seinen Kopf ein. Wieder und wieder malte er sich aus, wie es ist für immer jung zu sein.
So besorgte er sich eines Tages einen schwarzen Umhang , Hut und Stock. Nachdem er sich damit bekleidete und das erste Mal durch die Stadt ging, sein tack tack, tack hörte fühlte er sich unwohl dabei. Auch einen jungen Mann zu entführen um ihn zu töten schreckte ihn ab. Selbst beim zweiten und dritten Mal konnte er es nicht. Er wich den Nachtbummler aus, wollte zwar gehört werden und Angst und Schrecken verbreiten, aber niemand sollte ihn sehen. Innerlich war er zum Morden noch nicht bereit.
 Eines Tages stand plötzlich ein junger Mann vor ihm. Beide erschraken, dann fing der Junge an zu lachen und sagte: Mensch Mann, Karneval ist doch schon lange vorbei, haben die dich etwa vergessen, oder wo wurdest du ausgebuddelt! Nach dem ersten Schrecken übermannte Johannes die Wut. Er hob den Stock und schlug ihn dem Jungen über den Kopf, der darauf hin wie vom Blitz getroffen zusammenbrach. Schnell hievte er ihn sich auf die Schulter, trug ihn zum Auto, legte ihn in den Kofferraum und fuhr mit ihm zu seinem Haus. Dort legte er ihn gefesselt und geknebelt in den Kellerraum den er eigens dafür vorbereitet hatte.
Am nächsten Morgen geht er hinunter zu seinem Gefangenen. Das Messer hält er in der Hand, um ihm die Halsschlagader zu öffnen, genau wie es im Buch beschrieben wurde. Doch als er in die angstvollen, weit aufgerissene Augen des Jungen schaut, überfällt ihn eine Panik, die ihn fluchtartig den Raum verlassen lässt. Oben in der Küche angekommen, überlegt er was zu tun ist. Er bringt es einfach nicht fertig den Jungen zu töten - noch nicht. Diese Augen voller Todesangst verfolgen ihn. Und so beschließt er den Gefangenen einfach zu ignorieren. Doch nach fünf Tagen lässt es ihm keine Ruhe und er muss nach ihm sehen. Leise und vorsichtig geht er hinunter und öffnet die Tür. Der Gestank von Fäkalien schlägt ihm entgegen. Der Junge liegt mit geschlossenen Augen da, er atmet, aber er ist bewusstlos. Da ergreift er das Messer und schneidet ihm in den Hals, das Blut fängt er mit einem Eimer auf.
Noch nie hat er einen Menschen sterben sehen und so weiß er nicht, wann er seinen Mund auf den des Opfers pressen soll. Plötzlich schlägt der Junge die Augen auf, Johannes zuckt erschrocken zurück, damit hat er überhaupt nicht gerechnet. Völlig fassungslos schaut er ihn an. Der Junge versucht sich aufzubäumen, doch die Fesseln halten ihn. Und mit seinem letzten Atemzug atmet er seine Seele aus. Er starb allein, im Beisein seines Peinigers und Mörders.
 Gebannt schaut Johannes zu. Er hat den letzten Atemzug verpasst, doch er sieht den Schatten der Seele durch den Raum schwingen. Eine kurze Weile tanzt er die Wände entlang und ist plözlich verschwunden. Noch ganz benommen von dem Eindruck des Geschehens, wendet er sich um und geht nach oben. Am Abend nachdem er seine Fassung etwas zurück gewonnen hat, begräbt er die Leiche des Jungen im Garten und säubert den Raum. Das Sterben des Jungens war für ihn ein einschneidendes ja fazinierendes Erlebnis.
Neun Tage sind mitlerweile vergangen und er wird immer nervöser. Immer stärker wird der Zwang das Erlebte zu wiederholen. An diesem Abend steht er im Garten, blutrot geht die Sonne unter und ein diabolisches Gefühl der Lust, der Gier durchzieht seinen Körper. Er kann die Dunkelheit kaum erwarten. Noch in dieser Nacht macht er sich auf den Weg in die Stadt.
Und wieder fällt ihm ein Junge in die Hände den er betäubt und mit nimmt. Diesmal läßt er sich von den Augen nicht beeindrucken. Nachdem er ihn gefesselt hat, schneidet er ihm die Schlagader auf und beobachtet angespannt das weitere Geschehen. Es ist genau wie beim ersten Mal, faziniert sieht er dem zittrigen Tanz der Seele zu bevor sie verschwindet. Nachdem er den dritten Jungen auf diese Weise getötet hatte, reicht ihm das nicht mehr aus. Er muß sich was anderes ausdenken. Auch wiederstrebte es ihn, seinen Mund auf den des Sterbenden zu pressen, das bringt er nicht fertig. Und  sein viertes Opfer liegt schon im Keller und wartet nur darauf von ihm getötet zu werden. Doch zuerst muss er sich noch klar werden, wie.
Nachdem er sich über die verschiedesten Hinrichtungsarten informiert hatte, entschied er sich für die Garotte. Die Garotte ist ein Halseisen, mit dem im Mittelalter in Spanien die Todesstrafe durch Erdrosselung vollstreckt wurde. Und so baute er sich eine.
Nach zwei Tagen war sie fertig. Er fesselte den Jungen an den Pfosten und legte ihm das Halseisen an. Immer enger zieht er das Eisen zu, ganz langsam erstickte er den Jungen. Es ist ein grausamer Tod. Und er findet am quälen immer mehr Gefallen, auch sexuell erregt es ihn, er hat seine sadistische Ader entdeckt. Über das Eisen bringt er noch ein Querbrett an. Sein nächstes Opfer wird gekreuzigt und erwürgt werden.
In dieser Nacht ist er wieder unterwegs. Schon von weitem sieht er sein Opfer. Leise pirscht er sich heran hebt den Stock und schlägt zu. Mit einem leichten Stöhnen bricht der Junge zusammen. Schnell schafft er ihn ins Auto und fährt mit hoher Geschwindigkeit davon. Im Haus angekommen schleppt er den Bewusstlosen in den Keller, bindet ihn am Kreuz fest und legt ihm die Garotte um den Hals.
 Heute hat er den Raum etwas umgestaltet. Sich einen Stuhl hingestellt, Öllampen an den Wände angebracht, deren duffises Licht geisterhafte Schatten tanzen lässt, dazu Musik.  Der Raum erinnert an eine okkulte Opferstätte.
 Auf dem Stuhl sitzend wartet er bis der Junge erwacht, er will die Angst in seinen Augen sehen, auch den Angstschweiss riechen. Plötzlich schlägt der Junge die Augen auf und schaut ihn an. Darauf hat er ja gewartet. Langsam steht er auf, nimmt das Messer in die Hand und geht zu seinem Opfer hin. Die Augen des Jungen weiten sich vor Angst, ein Stöhnen entrinnt seiner Brust. Schweissperlen rinnen von seiner Stirn. Doch der Mörder kennt keine Gnade. Geradezu genüsslich zieht er seinem Opfer das Messer quer über die Brust. Immer tiefer werden die Schnitte und er berauscht sich an den stark blutenden Wunden, dabei schraubt er die Garotte immer enger. Im Hochgefühl seiner Lust bemerkt er nicht dass der Junge längst tot ist. Wieder schaut er ihm in die Augen, doch da ist keine Angst mehr, sie sind ausdrucklos und glasig. Er schaut genauer hin und sieht dass der Junge tot ist. Zuerst kann er es nicht glauben und schüttelt ihn. Doch dann wird ihm klar, er hat den letzten Atemzug verpasst. Laut schreit er seine Wut, seine Entäuschung hinaus.
Die Polizei hat trotzdem sie vermehrt Streife geht, keinen Erfolg. Ab der heutigen Nacht setzen sie Lockvögel ein. Junge Polizeischüler die mit Sender verkabelt wurden, auch Funkgeräte dabei haben laufen durch die Strassen. Es ist schon zwei Uhr in der Nacht und nichts hat sich bis jetzt getan. Die Lockvögel, Martin Jürgen und Stefan schlendern schon mit gemischten Gefühlen durch die schmalen dunklen Gassen. Hinter jeder dunklen Ecke, in jeder Einfahrt oder Hauseingang kann der Mörder lauern. Von der zauberhaften Magie die, die Altstadt ausstrahlt, spüren sie in dieser Nacht nichts, haben auch keinen Blick für ihre Schönheit. Alle ihre Sinne sind auf jedes Geräusch, jede Bewegung eingestellt.
Plötzlich hört Jürgen das berüchtigte tack, tack, tack auf das sie achten sollen. Sofort gibt er es den Anderen durch. Im gleichen Augenblick verspürt er einen Schlag auf den Kopf und sinkt bewußtlos zu Boden.
Als die Polizisten die dunkle Gasse erreichen, ist sie Leer. Von dem Polizeischüler keine Spur. Das einzige was sie finden ist das Funkgerät. Verdammt jetzt hat er einen von uns, sagt der Kommissar, dazu noch einen Polizeischüler. Und ich habe diesem Einsatz auch noch zugestimmt. Mit Vorwürfen ist es jetzt auch nicht getan sagt sein Kollege, wir müssen den Jungen finden.
In diesem Augenblick meldet sich der Beamte aus dem Funkwagen. Wir haben das Signal des Senders geortet, er bewegt sich Stadtauswärts mit hoher Geschwindigkeit, Richtung französische Grenze. Sie fahren dem Signal nach.  Wir dürfen es nicht verlieren sagt der Kommissar, das Leben des Jungen hängt jetzt von uns ab.
 Nach einigen Kilometer hinter der Grenze reißt  plötzlich das Signal ab. Sie fahren noch ein Stück weiter, halten in der Nähe in der das Signal erloschen ist an, steigen aus und suchen die ganze Umgebung ab. Doch sie finden in der Dunkelheit nichts und die Zeit drängt. Über ihre Dienstelle fordern sie französische Amtshilfe an. Es dauert fast eine Stunde bis die Flics erscheinen. Sie werden von ihren deutschen Kollegen in Kenntnis gesetzt. Wärend sie noch beratschlagen wie sie weiter vorgehen, fällt einem der Flics ein, dass in der Nähe ein einsames Haus steht. Ich kenne den Weg da ich schon einmal dort war sagt er. Er setzt sich ins Auto und fährt vor, die Anderen fahren hinterher. Nach etwa 400 Meter geht ein schmaler Weg von der Strasse ab dem sie folgen. Zwei Minuten später erscheint das Haus im Scheinwerferlicht ihrer Autos.
Als die Männer aussteigen und zum Haus hinsehen, beschleicht sie ein unheimliches Gefühl. Die dunklen Fenster schauen sie feindselig an. Es ist still, kein Laut ist zu hören. Mit klopfenden Herzen gehen die Männer auf das Haus zu. Sie alle fürchten sich vor dem was sie dahinter vermuten. Dann in der Nähe der Haustür hören sie leise Musik, die aus dem Haus kommt. Da steht auch ein Auto, die Motorhaube ist noch warm. Hier sind sie richtig sagt sich der deutsche Kommissar. Die Polizisten verteilen sich. Zwei Mann gehen zum Hintereingang, zwei bleiben vorne und drei gehen ins Haus nachdem der Kommissar die Tür geöffnet hatte. Laut schallt die Musik durch das Haus. Sie kommt aus dem Keller. Vorsichtig steigen die Männer die Treppe hinunter.
Als Johannes in der Stadt den Jungen niederschlug, dachte er im nachhinein, das war ein Fehler. Der Junge telefonierte und ich habe es nicht gesehen. Er konnte nicht erkennen dass es ein Funkgerät war. Auf dem schnellsten Weg fährt er zu sich nach Hause. Dort angekommen öffnet er den Kofferraum - der Junge war wach und zerrte an den Fesseln. Er zieht ihn heraus und der Junge wehrt sich, schlägt mit den gefesslten Händen nach ihm, rammt ihm den Kopf vor die Brust, dass ihm die Luft ausgeht. Mit wackeligen Beinen geht Johannes am Auto nach vorne, greift sich den Stock vom  Rücksitz dreht sich um und schlägt auf den Jungen ein bis der sich nicht mehr rührt.
 Nachdem er wieder zu Atem gekommen ist prüft er den Puls des Jungen - er lebt noch. Und so schleppt er ihn in den Keller, bindet ihn am Kreuz fest und legt ihm die Garotte um den Hals. Dann reisst er ihm die Oberbekleidung herunter und sieht den Gurt mit dem Sender der um die Brust des Jungen liegt. Der Sender blinkt noch. Ausser sich vor Wut schreit er auf und reisst den Sender ab und zerschmettert ihn auf dem Boden. Dieser Junge ist ein Köder schießt es ihm durch den Kopf und er hat es nicht bemerkt. Schnell läuft er nach oben, tritt vorsichtig vor die Tür und schaut sich um. Doch da ist niemand. Er lauscht in die Nacht hinaus, kann nichts ungewöhnliches hören. Nur die ganz normalen Geräusche waren zu hören, ein Käuzchen schreit sein lautes uhuu, Katzen fauchen, das leise säuseln des Windes in den Baumwipfeln, Fledermäuse schwirren umher, es ist alles ganz normal sagt er sich. Langsam beruhigt er sich wieder. Wenn sie hinter ihm her waren, haben sie ihn verloren. Beruhigt dreht er sich um und geht zurück in den Keller. Dort schaltet er die Musik ein, setzt sich auf den Stuhl und wartet bis der Junge erwacht.
Nach einer geraumen Zeit schlägt der Junge die Augen auf. Er schaut sich um, sieht den Mann auf dem Stuhl sitzen und ihn beobachten, sieht wie er sich erhebt ein Messer in die Hand nimmt und auf ihn zu kommt. Sein Herz fängt an zu rasen, die Angst überfällt ihn mit voller Wucht. Er weiss er sieht seinem Mörder in die Augen. Sein Blick bewegt sich suchend durch den Raum, doch da ist niemand, sie sind allein. Mit einem häßlichen Lachen steht das Monster vor ihm und sagt: Du siehst richtig, du bist ganz allein mit mir, hier ist niemand der dir hilft, du bist mir ausgeliefert. Den Sender, den habe ich zerstört. Er schraubt die Garotte enger, so dass sein Opfer keuchen muss. Dann hebt er das Messer und zieht ihm damit einen tiefen Schnitt quer über die Brust.
Der Junge schreit seinen Schmerz, seine Angst und das Grauen laut heraus - und sein Peiniger lacht.
In diesem Moment fliegt die Tür auf und die Polizisten stürmen in den Raum. Johannes sieht die Bewegung aus den Augenwinkel, dreht sich um, rennt in die gegenüber liegende Ecke schnappt sich das Buch und verschwindet durch eine Stahltür, die er hinter sich versperrt. Der Polizist der ihn verfolgt reißt in seinem Eifer an der Stahltür und hält sich an einem Rohr fest, das dabei aus der Wand bricht. O verdammt sagt er das ist ein Gasrohr. Zischend strömt das Gas aus. Inzwischen hatten die zwei Anderen den Jungen befreit und sind dabei ihn hoch und nach draussen zu tragen. Alles raus schreit der Dritte, eine Gasleitung ist gebrochen. Die Männer ziehen sich schnell weiter zurück und verständigen die Feuerwehr. Den Flüchtigen hat  niemand gesehen, er muss noch im Haus sein In diesem Moment knallte es so laut wie nach einem Kanonenschuss. Kurz pfeift und heult der heisse Wind der Explosion über die Bäume hinweg, Laub und Äste fallen zu Boden, Steine fliegen durch die Luft und der Rest des Hauses steht in hellen Flammen. Da sie in dieser Nacht nichts mehr ausrichten können, fahren sie nach dem Eintreffen der Feuerwehr, zurück. Den Jungen liefern sie im Krankenhaus ab. Und nachdem feststeht dass keine Lebensgefahr für ihn besteht, fahren die Männer müde nach Hause.
Gerade als Johannes den Jungen verletzt hatte und sich an seinem Blut ergötzen wollte, sieht er aus den Augenwinkel eine Bewegung. Er weiss sofort - das ist die Polizei. Mit einem großen Satz springt er in Richtung Stahltür, ergreift das Buch, das im Regal liegt, rennt zur Tür hin reißt sie auf springt hindurch, schlägt sie hinter sich zu und verriegelt sie. Dann wendet er sich um und läuft den Gang entlang. Dabei denkt er, ein Hoch auf den Vorbesitzer der diesen Gang als Fluchtweg erbaut hat. Nach etwa vierzig Meter endet er an einer Leiter. Flink klettert er sie hinauf, öffnet eine Stahlluke und steht im Wald. Ein gutes Stück vom Haus entfernt. Wärend er zu ihm hinüber schaut, gibt es einen riesen Knall und sein Haus fliegt in die Luft. Die Druckwelle wirft ihn um. Er rappelt sich auf und läuft in Richtung Deutschland.
 Seit ein paar Stunden ist es schon hell und er hat die Grenze schon überschritten. Doch er will den Wald noch nicht verlassen, es ist zu gefährlich für ihn. Innerlich hofft er dass die Polizei annimmt, er sei verbrannt. Da sieht er eine Bank und setzt sich darauf. Er ist müde und Zeit zum Ausruhen hat er ja. Plötzlich hört er hinter sich Geäst knacken und ein tiefes furchterregendes Fauchen. Er springt auf wendet sich um und sieht sich einer riesigen schwarzen Katze gegenüber. Ihre gelbgrünlichen Augen funkeln. Mit dem bösartigem Fauchen, zeigt sie ihr furchtbares Raubtiergebiss. Das ist doch keine Katze denkt er, dann schießt es ihm wie ein Blitz durch den Kopf - das ist ein Raubtier, ein Panther. Die Angst paralisiert ihn, er kann den Blick nicht von den hypnotisierenden Augen abwenden. Die Raubkatze setzt zum Sprung an.
Um acht Uhr morgens trifft der Kommissar in seinem Büro ein.
Er setzt sich mit der französischen Gendamerie in Verbindung, die ihm berichten dass bis jetzt keine Leiche gefunden wurde. Also beschliesst er selbst zum Haus zu fahren und mit der Feuerwehr zu sprechen. Vor Ort angekommen ist die Feuerwehr dabei abzuziehen. Der Kommandeur versichert ihm, dass es keine Leiche gibt. Sie hatten einen geheimen Ausgang entdeckt der direkt im Wald endete. Er zeigte ihm die Ausstiegsluke und der Kommissar stellte fest, dass sie ganz in der Nähe ihres Standortes war. Da war doch dieses Ungeheuer zum greifen nahe und keiner von ihnen hatte ihn bemerkt.
Wieder auf seiner Dienststelle zurück, schreibt er die Fahndung nach Johannes Becker aus. Anschließend beruft er seine Männer  zu einem Dienstgespräch ein, in dem er sie auf den neuesten Stand bringt. Und er stellt die Fragen in den Raum: Wohin hat er sich gewand, hat er Freunde die ihm helfen, ist er noch in Frankreich oder bei uns, wie weit läuft man zu Fuss in einer halben Nacht?
 Ich glaube sagt einer der Männer, dass er sich noch im Wald aufhält. Da die Grenze fast mitten durch ihn hindurch läuft, kann er auf unserer wie auch auf der anderen Seite sein. Der ganze Wald müsste systematisch abgesucht werden, nur so bekommen wir Gewissheit ob er sich noch dort aufhält oder längst weg ist.
Am Mittag fahren zwei Hundestaffel und zwanzig Uniformierte los
und durchsuchen breitflächig den Wald. Gegen Abend schlagen plötzlich zwei der Hunde an. Sie haben eine Leiche gefunden. Sie liegt auf der deutschen Seite der Grenze. Darauf hin verständigen sie den Kommissar, der mit der Spurensicherung und dem Pathologen zu ihnen kommt. Am Tatort stehen sie vor einer übel zugerichteten Leiche. Bisswunden am Hals, ein abgerissener Arm, Bauch und Beine zerfetzt, es fehlen ganze Stücke aus ihnen. Es ist ein so fürchterlicher Anblick, dass bei einigen der Polizisten der Magen nicht mehr mitspielt.
Der Kommissar betrachtet sich die Überreste ganz genau. Unverständlicher Weise war das Gesicht völlig intakt, nicht eine Schramme hat es abbekommen. So konnte er an Hand des Führerscheinfotos zweifelsfrei identifiziert werden.
Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass ein Raubtier, warscheinlich eine grosse Katze ihn so zugerichtet hatte. Die typischen Merkmale des Erstickens und die Bissspuren der Reißzähne lassen darauf schliessen. Sie biss sich im Hals ihres Opfers fest. Es muss ein schwarzer Panther gewesen sein, da von dieser Spezies Haare gefunden wurden. Die restlichen Verletzungen zeugen vom Hunger des Raubtieres. Allerdings war er noch nicht tot, als er zerissen wurde sagte der Gerichtsmediziner, er musste furchtbare Qualen erleiden.
Der Kommissar schaut den Arzt an und sagt: Er war selbst eine Bestie. Die französische Kollegen haben bis jetzt sechs Leichen geborgen, alles junge Männer und sie vermuten noch mehr dort.
Und ich finde - es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit!
Am Abend dieses Tages sitzt ein junger Polizist in seinem Wohnzimmer und liest faziniert in einem alten, abgegriffenen, handgeschriebenen Buch!



Diese Geschichte wurde frei erfunden !