Die Schatten des Todes liegen über der kleinen Stadt.
Plötzlich ohne Vorwarnung traf es sie. Entsetzliche qualvolle und auch panische Schreie durchdringen die Nacht. Weit breitet der Gevatter seinen Mantel aus. Der süßliche Geruch von Blut liegt in der Luft, gepaart mit einem widerlichen bestialischen Gestank. In diese kleine Stadt hat das Grauen Einzug gehalten. Die Menschen versuchen zu fliehen, doch schreckliche Bestien vereiteln das. Bestien die es Verstandesgemäß überhaupt nicht geben darf. Sie meucheln alles Leben das ihnen in die Hände fällt. - Und das Böse lacht! Es ist die Nacht der mordenden Leichen.
Es sind ihre Ursöhne, die Gründer der Stadt die dieses Blutbad anrichten. Voller Hass sind sie zurück gekehrt um Rache zu üben und die Stadt zu vernichten.
Als vor weit über fünfhundert Jahren die Stadt gegründet wurde, hatte sich alles Gesindel des Landes hierher zurück gezogen. Zu dieser Zeit bestand die kleine Stadt nur aus ein paar Holzhütten auf einer großen Lichtung tief im Wald. Sie nannten sie die Zuflucht. Eine Stätte in die sie sich nach den Raubzügen zurück zogen, um die Beute zu teilen und sich auszuruhen, auch neue Pläne zu schmieden. Doch auch hier ist unter den Vogelfreien Mord und Todschlag an der Tagesordnung. So beschlossen die zehn Anführer der rivalisierenden Räuberbanden eine Art Gesetz in die Zuflucht einzubringen. Der Kodex lautete: Keine Gewalt in der Zuflucht, jeder der dagegen verstößt wird mit dem Tode bestraft. Und so kehrte in die Zuflucht Ruhe ein. Nun kamen auch Frauen hierher, es bildeten sich Familien und langsam entstand eine kleine Stadt.
Mit ihren Raubzügen jedoch terrorisierten sie das ganze Land. Ihre Schandtaten waren zu groß, weshalb ihnen die Häscher auf den Versen waren. Aber Habgier und Neid innerhalb der Banden gaben den Anstoß zum Verrat. Und nur durch diesen Verrat konnte das Versteck ausfindig gemacht werden.
Ein ganzes Heer Soldaten rückte an und umstellten die kleine Stadt. Sie trafen die Vogelfreien in einer Ruhepause zwischen ihren Raubzügen an. Obwohl die sich erbittert gegen die Soldaten wehrten, unterlagen sie ihnen. Alle Männer wurden getötet. Die nicht im Kampf fielen, erhängte man an den Bäumen. Einer der Räuberhauptmänner verfluchte die Soldaten und versprach, zurück zu kehren und furchtbare Rache zu üben. Natürlich kamen auch Frauen und Kinder um, doch Mehrzahl von ihnen überlebte. Die Soldaten besetzten die Stadt. Vielen von ihnen gefiel es hier und sie blieben für immer.

Heute im einundzwanzigsten Jahrhundert glaubt schon lange kein Mensch mehr an Geister und Dämonen. Martin und Wolfgang zwei junge Männer interessierten sich sehr für die Entstehung der Stadt. So trugen sie alles zusammen was sie finden konnten und erstellten die Chronik. Hierbei entdeckten sie, dass sich in drei Tagen die Blutnacht zum fünfhundertsten Male jährt und auch den Fluch des damaligen Räuberhauptmanns. Martin ein blonder, blauäugiger junger Mann von fünfundzwanzig Jahren und Wolfgang ist dunkelhaarig mit braunen Augen, zwei nicht nur äußerlich gegensätzliche Typen, doch sie ergänzen sich wunderbar. Martin ist mehr der sachliche Typ und Wolfgang der impulsivere.
Was sollen wir tun fragt Martin, wir müssen den Menschen von dem Fluch erzählen, was ist wenn etwas passiert, du weißt selbst es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die unerklärbar sind. Wolfgang schüttelt den Kopf, nein antwortet er, ich mach mich doch nicht lächerlich. Wir tun gar nichts, die ganzen letzten Jahrhunderte ist nichts passiert. Was denkst du wer heute noch an den Humbug von einem Fluch glaubt, selbst du glaubst doch auch nicht daran. Zu Staub Zerfallene formen sich nicht einfach so zu Skelette und erhalten wie durch Zauberhand Leiber, so ein Unsinn. Trotzdem schauen sich die Freunde beklommen an. Vor allem Martin beschleicht ein ungutes Gefühl, denn die Stadt hat eine große Jahresfeier geplant mit einem Jahrmarkt, sehr zur Freude der Kinder und für die Erwachsene Tanzmusik und allerlei kulinarischer Genüsse. Außerdem werden viele auswärtige Besucher erwartet, denn die Werbetrommel wurde kräftig gedreht.
Heute ist es soweit. Schon um zehn Uhr geht es mit einem musikalischen Umzug los. Anschließend hält der Bürgermeister die Eröffnungsrede und mit dem Fassanstich ist die Feier eröffnet. Den ganzen Tag über herrscht fröhliches Treiben, lachende feiernde Menschen überall. Leise ganz leise legt sich die Nacht über das Land und die Stadt. In der völligen Dunkelheit ist noch ein großes Feuerwerk geplant, das die Menschen voller Spannung erwarten. Doch die Dunkelheit bringt noch etwas anderes - das Grauen!
Martin und Wolfgang sitzen mit Freunden am Tisch, witzeln und lästern auch mal über die Tänzer. Seine Verlobte tanzt mit ihrem Vater, Fröhlich lachend winkt sie ihm zu.  Er ist stolz auf sie und liebt sie über alles.
Als plötzlich ein gellender schriller Aufschrei des Entsetzens alle auffahren lässt. Mit einem Misston bricht die Musik ab und alle schauen sie dorthin woher dieser schreckliche Schrei kam und sehen das Grauen.

Hoch aufgerichtet stehen dort zerlumpte Gestalten, schwer bewaffnet mit Kurzschwerter, Wurfspeere, Armbrüste und Dolche. Dunkle Totenschädel mit glühenden Augen starren triumphierend herüber.  Einer von ihnen hält den abgetrennten Kopf eines Mannes in die Höhe und stößt dabei ein so widerliches Lachen aus dass es den Menschen unter die Haut geht. Laut schreiend springen sie auf, alle wollen sie auf einmal weg und dabei bricht eine Panik aus. Menschen fallen, werden verletzt und niedergetrampelt. In diese Schreckensschreie mischen sich immer mehr Schmerzensschreie und die Bestien metzeln alles nieder. Schwerter blitzen, Pfeile schwirren hinter den Fliehenden her. In diesem Chaos brechen immer mehr Menschen zusammen, Verletzte schreien lauthals um Hilfe, doch jeder denkt nur an die eigene Sicherheit und versucht sein Leben zu retten.
Martin kann seine Verlobte nicht mehr sehen, er hofft dass der Vater sie in Sicherheit gebracht hat. Erschrocken schreit auf, er wurde von einem Pfeil am Arm gestreift und bleibt stehen, doch Wolfgang zieht ihn weiter,- los lauf in die Kirche schreit er Martin an. Auf den Stufen der Kirche hat sich Martin wieder gefangen, er dreht sich um und ruft den Menschen laut zu: Kommt hierher, kommt schnell zur Kirche. In diesem Moment fangen die Glocken zu läuten an und das Gros der Leute schwenkt zur Kirche ein. Martin und Wolfgang haben sich am weit geöffneten Portal postiert, immer mehr Menschen treffen ein. Die Freunde beobachten die Bestien und als sie gefährlich nahe kommen verschließen sie schnell den Eingang. In der Kirche sind sie in Sicherheit. Laute wütende Schläge donnern gegen die Kirchentür, bösartiges Gebrüll ist zu hören. Betreten können sie das Gotteshaus nicht, aber von außen hinein schießen. Doch die Tür bleibt verschlossen. Eine schreckliche Stimme brüllt; wehe euch, das war erst der Anfang. Wir kommen Nacht für Nacht wieder, bis ihr alle tot seid. Vor fünfhundert Jahren habt ihr in einer einzigen Nacht - der Blutnacht - alle Männer dieser Stadt getötet. Heute sind wir zurück gekommen um furchtbare Rache zu nehmen. Tot euch allen!
Danach ist es still.
Voller Angst und weinend sitzen die Menschen in der Kirche. Der Pfarrer spricht ihnen Trost zu und die Freunde versorgen die Verletzten so gut es geht.
Als das erste Morgenrot aufzieht, gehen drei Polizisten die sich auch in die Kirche retten konnten hinaus. Voller Entsetzen sehen sie sich auf diesem Schlachtfeld um. Brutal zugerichtete Leichen, abgeschlagene Gliedmaßen, zerstückelte Frauen, Männer und Kinder.
Dieses Blutbad übersteigt alles da gewesene.
Sie laufen zur Wache und alarmieren den Rettungsdienst der nächsten Stadt und die Kripo.
Mittlerweile strömen die Menschen aus der Kirche ins Freie. Erschüttert und entsetzt sehen sie was diese Bestien angerichtet haben. Überall wohin sie schauen liegen Tote. Dieses grässliche Blutbad verschlägt allen den Atem und es wird still, kein Laut ist mehr zu hören, es ist als hält die Welt den Atem an. Lautlos laufen den Menschen die Tränen über die Gesichter. - Und nichts wird mehr sein wie es einmal war. Diese Nacht hat die Menschen verändert, alle haben sie die kindliche Unschuld ihrer Seelen verloren. Nichts geht so tief in die Seele hinein wie dieser unsagbare Schmerz. Laut weint die gepeinigte Seele um das was verloren ging. Der Schmerz überwiegt und übersteigt das Gefühl der Trauer.
Mit schweren zitternden Beinen tritt Martin zwischen die Toten, er hofft, ja er betet seine Eva hier nicht zu finden. Und dann sieht er sie, sie steht weinend auf der anderen Seite. Schnell geht er zu ihr hin, nimmt sie in seine Arme und streichelt ihr tröstend über das Haar, glücklich darüber dass sie lebt.
Nachdem die Kripobeamten eingetroffen sind, dieses Massaker sahen, bilden sie einen Krisenstab. Sie alarmieren das B.K.A. den Innenminister, Forensiker, und die Bundeswehr. Innerhalb kürzester Zeit treffen sie alle ein. Es werden in Eile Zelte aufgebaut und die Toten darin aufgebahrt. Hier beginnt die Arbeit der Forensiker, D.N.A. bestimmen, Körperteile zuordnen und die Leichen identifizieren. Gegen Abend sind erst etwas über die Hälfte der Leichen identifiziert. Die Helfer unterbrechen die Arbeit, um sie am nächsten Morgen fortzusetzen. Leise steigt die Dämmerung herauf und alle bis auf den Pfarrer, drei B.K.A. Beamte und die zwei Freunde Martin und Wolfgang haben die Stadt verlassen. Kritisch schauen die Beamten die drei anderen Männer an. Schon am Morgen haben sie dem Bericht, den sie als Utopie ansehen, ungläubig gegenüber gestanden.
Sie begeben sich ins Pfarrhaus und richten sich auf eine längere Wartezeit ein. Die Haushälterin des Pfarrers hatte noch das Abendbrot für die Männer gerichtet, bevor auch sie die Stadt verlassen hat. Eine tiefe Stille senkt sich über das abendliche Land. Der Atem des Todes durchdringt noch immer die Luft, süßlich und doch bitter.
Schweigend verzehren die Männer ihr Mahl. Es ist der Pfarrer der das Schweigen unterbricht. Er schaut Martin und Wolfgang an und sagt: Wenn es Dämonen sind, wovon ich ausgehe, wer sind sie - warum kommen sie gerade hierher zu uns. Und Martin erzählt von ihrer Entdeckung des Fluches. Empört fragt der Pfarrer; warum habt ihr denn nichts gesagt. Wolfgang wehrt ab, wir konnten doch nicht wissen, dass sich nach fünfhundert Jahren ein Fluch erfüllt. Was glauben sie was der Stadtrat oder auch sie selbst zu uns gesagt hätten, von den Menschen in der Stadt ganz zu schweigen. Schauen sie doch mal in die Gesichter dieser Männer, dabei deutet er auf die B.K.A. Beamte, sie haben das Massaker da draußen gesehen und doch halten sie uns für verrückt. Das überhebliche Lächeln auf den Gesichtern spricht doch Bände.
Der Pfarrer winkt ab, wir haben es erlebt und wir wissen was noch auf uns zu kommt. Mit herkömmlichen Waffen sind die Dämonen nicht zu vernichten. Die ganze Zeit überlege ich schon, was wir tun können - Ich habe es, das Schwert des heiligen Galgano, das könnte unsere Rettung sein.
Von einem heiligen Galgano und seinem Schwert habe ich noch nie etwas gehört, wer war er fragt Martin?
Ihr seid ja auch keine Geistliche oder Italiener. Hier bei uns ist Galgano nicht sehr bekannt erwidert der Pfarrer. Da wir noch Zeit haben bis sich diese Monster zeigen werde ich euch die Geschichte erzählen.
Der heilige Galgano war ein Italiener und lebte im zwölften Jahrhundert. Er war ein geadelter Ritter. Sir Galgano, ein zügelloser, unzüchtiger, auch maßloser Mensch. Eines Tages bei einem seiner alleinigen Ausritte, erschien ihm der Erzengel Michael. Dieser riet ihm Busse zu tun und das zügellose Leben aufzugeben. Den Weg zur Erlösung werde er ihm zeigen, wenn er ihm folge. Als der Ritter die engelhafte Stimme hörte die ihn aufforderte ihm zu folgen, war er sehr von ihr angetan und folgte ihr nach. Sie führte ihn nach Monte Siepi, hin zu einem schroffen Hügel. Hier so hieß ihn der Engel, sei der Ort sein sündhaftes Leben aufzugeben. Doch der gewitzte Ritter war nicht bereit dazu. Er sagte zu dem Engel - ich werde mein Leben genau so wenig auf geben wie dieses Schwert diesen Felsen zerschlägt. Weit holte er mit seinem Schwert aus und schlug zu in der Erwartung, dass die Klinge brechen würde. Doch zu seinem Erstaunen teilte das Schwert den Stein und blieb bis zum Heft in ihm stecken. Tief betroffen schaute der Ritter den Engel an und machte sein Versprechen wahr. Er legte seine Rüstung ab und zog das Gewand des Büßers an. Nie wieder verließ er diesen Hügel mehr. Er war sein Hügel der Erleuchtung. So lebte er keusch und in bitterer Armut. Seine einzige Gesellschaft waren wilde Tiere.
Dem Teufel war dieser fromme Mann ein Dorn im Auge und er schickte einen Meuchelmörder zu ihm, der ihn töten sollte. Doch die Wölfe die bei dem Eremiten lebten zerrissen den gedungenen Mörder, bis auf die Hände blieb nichts von ihm übrig. Noch heute sind das im Felsen steckende Schwert und die Hände in der Kirche des Klosters von Monte Siepi zu besichtigen. Dort befindet sich auch das Mausoleum des heiligen Mannes das ihm Ende des zwölften Jahrhunderts erbaut wurde.
Nach dem der Pfarrer geendet hatte war es wieder einige Zeit still.
Wolfgang unterbricht das Schweigen und sagt beeindruckt: Das ist eine wunderschöne Geschichte, nur wie soll sie uns hier helfen. Ich vermute dass es  eine Heiligen Legende ist! Der Pfarrer schüttelt den Kopf, nein sagt er, es ist eine wahre Begebenheit. Wir brauchen dieses Schwert. Ihr werdet nach Monte Siepi fliegen dabei schaut er Martin und Wolfgang an und das Schwert hierher bringen, es ist unser einzige Chance gegen diese Ungeheuer. Ich werde euch ein Schreiben für den Abt des Klosters mit geben.  Er schaut die zwei Männer prüfend an. Die Zukunft der Stadt, spricht er weiter, liegt in euren Händen und in der Vergangenheit. Zu erst muss die Vergangenheit bewältigt werden, damit es eine Zukunft für uns gibt.
Wieder senkt sich Schweigen über die Männer. Jeder hängt seinen Gedanken nach.
Inzwischen ist es Nacht geworden. Eine sehr dunkle Nacht. Es ist als hätten sich der Mond und die Sterne nach dem Massaker der letzten Nacht ihr Gesicht verhüllt. Und diese unnatürliche Stille. Leise flüstert Martin - der Himmel und die Erde tragen Trauer. Der Pfarrer bekreuzigt sich.
Außer den Straßenlaternen, dem Licht am und im Pfarrhaus und auch der Kirche hüllt sich alles in diese Dunkelheit. In dieser Nacht ist die Stadt eine Geisterstadt. Ein beklemmendes Gefühl beschleicht die Männer, sie spüren dass Unheimliches geschieht. Etwas Bedrohendes etwas Furchtbares kommt immer näher.
Leise ist ein dumpfes Klappern zu hören, aufmerksam lauschen die Männer. Sie gehen zu den Fenstern und schauen angestrengt hinaus. Doch das Klappern ist schon wieder verstummt. Da! Schatten bewegen sich zwischen den Häuser.  Das sind sie flüstert der Priester entsetzt.
Plötzlich tauchen sie im Licht der Laternen auf. Die B.K.A. Beamte schauen völlig entgeistert diese Schreckensgestalten an. Was ist denn das fragt einer von ihnen. Zerlumpte knochige Gestalten mit
glühenden Augen starren zu ihnen herüber.  Da kracht ein Wurfspeer in die Fensterscheibe. Der Knall der zerberstenden Scheibe reißt die Männer aus ihrer Erstarrung und sie eröffnen das Feuer. Die 9 mm Kugeln aus ihren Waffen zersieben die Gestalten regelrecht, sie fallen um, doch sie stehen immer wieder auf und sie kommen trotz Kugelhagel immer näher. Wolfgang ruft den Beamten zu, lauft, lauft so schnell ihr könnt in die Kirche. Alle rennen sie in die Kirche und verschließen ihre Tür. Der Pfarrer kniet am Altar nieder und betet.
Die Männer wischen sich den Schweiß von der Stirn. Immer noch betroffen und ungläubig schauen sich die Beamten an. Von ihrer Überheblichkeit ist nichts mehr vorhanden.
Lautes Pochen an der Tür lässt alle aufschauen. Die Beamte ziehen erneut ihre Waffen, doch der Pfarrer winkt ab und sagt: Hier kommen sie nicht herein, dies ist ein heiliger Ort. Ihr müsst doch bemerkt haben, dass ihr mit euren Waffen nichts ausrichtet. Wieder pocht es an der Tür, diesmal lauter, fordernder. Als niemand reagiert dringt eine furchtbare Stimme zu den Männern die da sagt: Heute konntet ihr euch retten, aber wir kommen wieder. Wir bekommen euch alle! Ein schreckliches Lachen ertönt, in das immer mehr von diesen Kreaturen mit einstimmen. Laut schallt es durch die ganze Stadt und hallt in den Ohren der Männer wider. Allen läuft ein eisiger Schauer den Rücken herunter. In dieser Nacht haben selbst die hartgesottenen Kriminalbeamte wieder zu Beten angefangen.
Am Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen strömen die Menschen wieder in die Stadt zurück. Die Polizei, die Forensiker auch die Soldaten nehmen ihre entsetzliche Arbeit wieder auf.
Die zwei Freunde machen sich auf den Weg nach Italien. Nach der Landung am Flughafen lassen sie sich mit einem Taxi zum Kloster bringen. Dort werden sie schon erwartet, der Pfarrer hatte sie angekündigt. Voller Anspannung liest der Abt den Brief, stellte zwischendurch Fragen zu den Dämonen und nachdem er fertig ist sitzt er noch einige Minuten überlegend da. Immer noch Nachdenklich wendet er sich seinen Besucher zu. Ich weiß nicht wie ich euch helfen kann sagt er aus seinen Gedanken heraus. Das Schwert des hl. Galgano steckt fest im Felsen, niemand konnte es bisher heraus ziehen. Als er in die ungläubige Gesichter seiner Besucher schaut, steht er auf und bittet sie ihn in die Kirche zu begleiten. Dort zeigt er ihnen das Schwert und fordert sie auf es heraus zu ziehen. Beiden gelingt es trotz größter Anstrengung nicht.
Enttäuscht setzen sie sich auf eine Kirchenbank, ihre hoffnungsvollen Gefühle mit denen sie herkamen brechen wie ein Kartenhaus zusammen. Niedergeschlagen mit heiserer Stimme sagt Wolfgang: Dieses Schwert war unsere einzige Hoffnung, er schaut den Abt an und fragt - was sollen wir nur tun, wer kann uns helfen? Der Abt schüttelt den Kopf, ich weiß es auch nicht antwortet er. Still sitzen sie beisammen, grenzenloses Enttäuschen schnürt ihnen die Kehle zu. In diesem Augenblick setzt ganz leise wunderschöne Musik ein, eine Musik so herrlich wie sie noch kein menschliches Ohr gehört hat und eine liebliche Stimme spricht: Verzaget nicht, ich werde euch helfen. Als die Männer sich umsehen ist da niemand, sie sind allein in der Kirche. Betroffen schauen sie sich an. Da geht die Kirchentür auf und herein treten Pater Gregor, Pater Johannes und Pater Paul. Da sind wir sagte Pater Gregor, wir wurden hierher beordert. Bevor der Abt antworten konnte wird die Musik lauter und der Altar erstrahlt in einem hellen warmen Licht, aus dem die Gestalt eines wunderschönen Engels heraus tritt. Himmlische Liebe erfüllt den Raum. Langsam tritt der Engel näher und die Männer fallen auf ihre Knie. Ein wunderbares glückliches Gefühl durchströmt ihre Körper. Der Engel bittet sie sich zu erheben, was sie auch tun und sie sehen sich einem bildhübschen jungen Mann gegenüber mit blondgelocktem Haar, einem ebenmäßigen Gesicht und liebevollen goldenen Augen. Bekleidet ist er in einem grauen Anzug. Ich bin Erzengel Michael, der Kämpfer Gottes stellt er sich vor und ich werde euch helfen diese Dämonenbrut zu vernichten. Ihr drei dabei deutet er auf die Pater werdet uns begleiten. Dann wendet er sich dem Schwert zu und zieht es mit einer Leichtigkeit aus dem Felsen, dass den Menschen der Mund vor staunen offen steht. Lächelnd bittet er die Pater und die zwei Freunde zu sich, liebevoll legt er seine Arme um sie und ein Gefühl des Entzückens lässt sie die Augen schließen. Als sie, sie wieder öffnen staunen sie nicht schlecht, sie befinden sich in Martin und Wolfgangs Heimatkirche.
Der Priester hat sie bemerkt und kommt schnell auf sie zu und ruft fragend: Und habt ihr das Schwert? Als Martin nickt, stellt er fest, ihr seid aber schnell zurück und Besuch habt ihr auch mit gebracht. Wolfgang stellt sie vor und der Priester begrüßt sie freundlich. Nun aber zu dem Schwert, wo ist es fragt er? Michael reicht es ihm und andächtig hält er es in seinen Händen.
Inzwischen sind die Forensiker fertig und jetzt ist es die Aufgabe der Bestatter sich um die Toten zu kümmern. Bis zum späten Nachmittag fahren ihre Autos vor, dann ist auch der letzte Tote eingesargt und zum Vorplatz der Kirche gebracht worden. Einhundertdreiundzwanzig Särge stehen hier. Einhundertdreiundzwanzig Menschen verloren durch diese Bestien ihr Leben. Angehörige und Freunde stehen immer noch fassungslos davor. Die Pater und der Priester sprechen für jeden einzelnen Toten ein Gebet und segnen sie.
Tröstend spricht Michael zu den Angehörigen:
Es sind Augenblicke wie diese, die, die Menschen enger zusammen rücken lässt. -
Es sind Augenblicke wie diese, in denen der Aufschrei des Schmerzes durch die ganze Welt schallt. -
Es sind Augenblicke wie diese, in denen auch der Himmel weint. -
In solchen Augenblicken, in denen weinende Schutzengel die Seelen der Toten mit zitternden Schwingen dem Himmel entgegen tragen, in denen ein irdisches Fenster geschlossen wird - öffnet Gott weit seine Tür! - Und es ist die große Macht des Glaubens die uns Trost finden lässt.
Nach diesen Worten breitet er weit seine Arme aus und eine Welle des Trostes und der Liebe durchfließt die Trauerden. Danach wendet er sich um und begibt sich in die Kirche.
Zwei Stunden später setzt die Dämmerung ein. Die letzten Menschen verlassen schnell die Stadt. In der Kirche finden sich die zurück gebliebenen ein, die drei B.K.A. Beamte, die drei Mönche, der Priester und die zwei Freunde. Michael wendet sich ihnen zu, ein helles Leuchten lässt seine Gestalt in himmlischem Licht erstrahlen. Alle schauen sie fasziniert diesen überirdisch schönen jungen Mann an. Er legt das Schwert in Martins Hände und sagt zu ihm: Wir zwei werden uns den Dämonen entgegen stellen und sie vernichten. Entgeistert schaut Martin Michael an und gibt ihm kleinlaut zu verstehen, ich kann überhaupt nicht mit einem Schwert umgehen. Doch, antwortet ihm Michael du kannst, du weißt es nur nicht und keine Angst ich bin ja auch noch da. Ihr drei wendet er sich an die Mönche, ihr beschwört während des Kampfes die Dämonen, sie dürfen sich nicht zurück ziehen. So werden wir sie vernichten und dabei schießen goldene Blitze aus seinen Augen.
Die Nacht ist herein gebrochen. Zwischenzeitlich begeben sie sich ins Pfarrhaus. Angespannt warten sie. Da hebt Michael seinen Kopf, schaut in die verkrampften Gesichter und sagt: Sie kommen, dabei steht er auf. Martin nimmt das Schwert und beide gehen sie hinaus. Michael stellt die Menschen, das Haus und vor allem Martin unter den himmlischen Schutz der Engel.
Die Mönche öffnen ein Fenster und sprechen laut ihre Beschwörungsformeln. Acht Augenpaare schauen angestrengt und mit Furcht gepaart auf die Zwei da draußen.
Grölendes Johlen setzt plötzlich ein und da sind sie auch schon. Zehn Gestalten in Lumpen gekleidet, fauler modriger Geruch umgibt sie. Rote, glühende Augen starren aus knöchernen Gesichtern. Mit
gebleckten, faulen Zähnen grinsen sie die zwei Männer an. Da öffnet einer seinen Mund, mit grässlicher Stimme grölt er laut: - Ah das ist gut, ihr bietet euch selbst an, so soll es sein. Ihr seid die ersten heute Nacht, dabei schaut er Michael an, stutzt schaut genauer hin und schreit mit schriller Stimme: Was willst du Hurensohn denn hier und weicht zurück. Unruhe macht sich unter den Dämonen breit. Ich bin gekommen euch zu vernichten erwidert Michael, zu groß und unverzeihlich ist die Schuld, die ihr auf euch geladen habt. Und währen der Engel spricht fängt er an zu wachsen, wird größer und größer, bis hin zu einem riesigen Giganten. Mit seinem feurigen Schwert steht der erboste Rächer Gottes vor den Dämonen. Die sehen sich einem übermächtigen Gegner gegenüber und wollen den Rückweg antreten. Doch der ist ihnen durch die Bannsprüche der Mönche versperrt.
Wie ein Blitz, mit brachialer Gewalt schlägt das Schwert des Engels in die Gruppe der Dämonen ein und tötet drei von ihnen. Wieder holt er aus und wieder saust das Schwert in die Gruppe. Entsetzliche fast tierische Schreie ausstoßend fangen diese zu kämpfen an. Das Schwert in Martins Hand wird warm, es entwickelt ein eigenständiges Leben und führt die Hand des jungen Mannes. Wie Berserker kämpfen die Dämonen, doch gegen die heiligen Schwerter haben sie keine Chance. Jedes Mal wenn eines von ihnen trifft, zerfällt ein Dämon zu Staub. Sie schreien und fluchen wuterfüllt, doch einer nach dem anderen bricht zusammen. Am Schluss liegen zehn Staubhäufchen auf der Erde,- die Dämonen sind vernichtet! Ein plötzlicher Windstoss trägt den Staub davon.
Die Männer kommen aus dem Haus gelaufen, glücklich dass dieser Albtraum ein Ende hat.
Der Engel wendet sich um und begibt sich zu den Särgen. Dort breitet er seine Arme aus und im goldenen Licht des Himmels beginnen sie zu leuchten. Hinter jedem von ihnen steht wartend ein Engel. Mit lieblicher Stimme beginnt Michael Sanktus, Sanktus zu singen und einhundertdreiundzwanzig Engel stimmen mit ein. Dieser herrliche Chor dringt bis in den Himmel. Der öffnet sich und eine Säule aus goldenen Sternschnuppen ergießt sich über die Särge. Sogleich steigen aus ihnen strahlend weiße kugelartige Gebilde hervor, die freudig im goldenen Licht des Himmels tanzen.
Seht ihr spricht Michael, die strahlenden Seelen wie glücklich sie sind. Die Finsternis wurde von ihnen genommen und die göttliche Liebe offenbart. Die Liebe ist das größte Geschenk Gottes, bewahret sie stets in euren Herzen.
Und die Engel öffnen ihre Hände und halten sie den glücklichen Seelen entgegen, die freudig tanzend in sie hinein hüpfen. Sie heben ihre Hände mit den strahlenden Seelen hoch über ihre Köpfe und schweben dem nächtlichen Himmel entgegen, immer höher und höher steigen sie, wie wunderbar strahlende Sterne anzusehen. Staunend sehen die Menschen dieses göttliche Schauspiel und in ihren Herzen fühlen sie einen nie gekannten Frieden.
Das goldene Licht verblasst und auch Erzengel Michael wird immer durchscheinender. Leise hören sie noch einmal seine liebliche Stimme die da sagt: Lebt wohl meine Brüder, eines Tages wird der Herr auch für euch seine Tür öffnen, dann sehen wir uns wieder. Nach diesen Worten ist der Engel verschwunden und die Dunkelheit hüllt alles ein.
Es ist dieser Augenblick der himmlischen Magie, der die Menschen in seinem Banne verharren lässt. Nur langsam finden sie aus dem Zauber in die Wirklichkeit zurück. Wortlos begeben sie sich ins Pfarrhaus. In sich gekehrt und nachdenklich erwarten sie den neuen Tag.
Und in Monte Siepi ist am Morgen die Aufregung groß, das Schwert des Heiligen steckt wieder im Felsen als wäre es niemals weg gewesen!
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Es gibt Geister! Es sind unsere Geister und sie leben in unserem Inneren. Manchmal, wirklich nur manchmal lassen wir sie heraus. Doch nur wer wirklich lebt, hat auch seine Geister