Im Nordosten Deutschlands erstreckt sich ein großes Waldgebiet. An seinem Rand, dort wo Wald und Moor zusammen treffen, gibt es eine große Ecke in der eine unnatürliche Stille herrscht. Jegliches Lebewesen meidet diese Gegend. Sie ist verflucht. Höllische Kreaturen treiben ihr Unwesen hier. An diesem Waldesrand befindet sich ein Tor zur Hölle, das Nacht für Nacht seine dämonische Brut ausspuckt. Hexen von teuflischer Schönheit tanzen auf ihren Besen kreischend übers Moor. Dämonen in Tier oder Menschengestalt, auch Untote rennen und springen mit skurrilen Bewegungen alle in eine Richtung, - zu einer Ruine hin, die mitten im Moor steht. Hier feiern sie wilde Orgien. Ihr wüstes Geschrei schallt weit über das nächtliche Moor. Und wehe dem Menschen der sich hier her verirrt, er ist verloren, denn kein Sterblicher verlässt diesen Ort des Grauens wieder.

Vor langer, langer Zeit war diese gefährliche Moorlandschaft ein blühender Garten. Der Garten der Engel, geheimnisvoll und von göttlicher Schönheit. Hier empfingen sie voller Liebe die Seelen der Heimkehrer und geleiteten sie weiter auf höhere Ebenen. Nur die. die sich zur Wiedergeburt entschlossen hatten blieben hier. Doch unter diesen zurück geblieben Geistwesen war nicht immer alles eitel Sonnenschein, da sie  ihre Wiedergeburt selbst bestimmen konnten. Und so kam es vor, dass sich zwei oder drei von ihnen die selbe Zielperson aussuchten, da waren Zänkereien vor programmiert. Missgunst und Neid weiteten sich immer mehr aus und spalteten die Geistwesen. Die Engel mussten machtlos zu schauen. Durch die Uneinigkeit gaben die Geistwesen dem Bösen Macht, -Macht über sie, denn der Dämon lauerte.

Eines Tages durchquert der junge Wandermönch Johannes den Wald und entdeckt den Garten der Engel. Staunend steht er da und kann nicht fassen was er sieht. Satte grüne Wiesen,  geschmückt mit blühenden Mandelbäumchen, weißen Azaleen, die zarten rosafarbene Blüten der kleinen Kirschblütenbäumchen verströmen einen lieblichen Duft und die Schmetterlingsbäume mit ihren vielen bunten Falter ziehen seine Augen magisch an. Wilde Rosen säumen den kleinen munter murmelnden Bach. Und Obstbäume, ja sogar Zitrusfrüchte wachsen hier. Vögel singen jubilierend ihre Lieder. Und überall Tiere, die in friedlicher Eintracht zusammen leben, viele von ihnen kennt er nicht einmal.
Er kann sich gar nicht satt sehen an der Vielfalt dieser schönen Natur.  Immer noch hingerissen sinkt Johannes auf seine Knie und flüstert andächtig: Das Paradies, - danke Herr du hast mich ins Paradies geführt. Hier werde ich dir ein Haus bauen. Und er entschließt sich auch ein Kloster zu errichten und einen Orden zu gründen, - den Orden der Brüder des heiligen Lichts!
Eifrig macht er sich ans Werk, sammelt Brüder um sich und sie fangen zu bauen an. Nachts schlafen sie unter freiem Himmel, denn die Temperatur hier ist stets gleichbleibend warm. Sie ernähren sich von den Früchten der Natur und trinken die Milch der Schafe, aus der sie auch Käse herstellen. Nach gut zwei Jahren ist die kleine Abtei mit der Kapelle fertig und die Mönche ziehen offiziell  ein. Ihre Zahl ist auf dreißig Brüder angewachsen. Sie leben abgeschieden aber glücklich in Frieden und im Einklang mit Gott, der Natur und den Tieren.

So vergehen fast vierzig Jahre und Bruder Johannes, inzwischen alt geworden, leitet den Orden noch immer.
Heute am Abend ruft er die Brüder zusammen. Vergangene Nacht beginnt er zu sprechen, erschien mir der Engel Gabriel im Traum und verkündete mir den Untergang unseres Paradieses hier. Die Mächte der Finsternis sagte er werden  stärker, da die Zwietracht unter den Wiedergeborenen immer größer wird und sie der Einflüsterung des Bösen mehr und mehr erliegen. Wir die Engel sind machtlos gegen diese Intrigen, denn wir sprechen zu tauben Ohren. Aber wir werden die jenige der Wiedergeborenen die zu uns stehen, mit uns nehmen. Der Garten wird vergehen und eine düstere Moorlandschaft wird hier entstehen, eine Kloake des Bösen. Nur das Kloster und ein schmaler Pfad der zu ihm hin führt wird noch fester Boden sein. Hier wird wenn auch ihr diesen Ort verlassen habt, das Chaos, das Grauen herrschen. Jedoch solange auch nur einer von euch frommen Gottesfürchtigen hier ist, hat Satan nicht die uneingeschränkte Macht über das Moor. Aber wenn euch der Ruf Raphaels erreicht folgt ihm, er führt euch in ein neues Engelland, denn Gott hat sich von diesem Teil seiner Schöpfung ab gewand.  Als Johannes verstummt schauen sich die Brüder beklommen an. Aber sagt Bruder Markus, wir können doch nicht einfach weggehen und hier alles dem Bösen überlassen! Du weißt antwortet ihm Johannes, dass der Erzengel Gabriel der Verkünder ist und wenn es so  weit ist werden wir dem Ruf Raphaels folgen.
In den folgenden Tagen und Wochen können die Brüder den Zerfall des blühenden Engelsgartens beobachten. Die Hüter des Gartens weichen weiter und weiter zurück und Meter um Meter verschlingt  ihn das Moor.

In diesen Tagen, Mitte des sechzehnten Jahrhunderts in der Blütezeit der Inquisition haben im ganzen Land  die Hexenjäger Hochkonjunktur. Viele der unschuldig Denunzierten flüchten sich in den Wald um das Moor. Hier sind sie vor den Häscher sicher, denn die getrauten sich nicht den schwammigen Untergrund zu betreten. Und die Brüder des heiligen Lichts helfen und unterstützen die Verfolgten.   Diesen Hexenwahn machen sie nicht mit. In ihrem Glauben gibt es keine Hexer oder Ketzereien. Sie nehmen die Obdachlosen auf und verköstigen sie. Jedoch mit jedem Tag wird die Nahrung knapper und die Verzweifelung wächst. Da klopft eines Abends ein Pilger an das Klostertor und bittet um Einlass. Die Mönche staunen nicht schlecht wie dieser Fremde den schmalen Weg durch das Moor gefunden hatte, den nur sie kennen und fragen ihn nach seinem Begehr. Der Fremde schaut sie an und antwortet: Ich bin Raphael der Beschützer der Wanderer und Reisenden. Die Zeit ist gekommen euch in das Engelland zu führen. Und was ist mit den Menschen da draußen fragt ihn Johannes. Jeder der uns begleitet ist willkommen antwortet ihm lächelnd der Engel. Bruder Markus und Johannes teilen den Menschen die Worte des Engels mit. In aller Frühe am nächsten Morgen machen sie sich auf den Weg und die Menschen schließen sich ihnen wortlos an. Nur Bruder Markus und Mathias der Schmied  bleiben im Kloster zurück.

Als am ersten Abend die Sonne unter geht und die Nacht ihre langen Schatten wirft, kniet sich Bruder Markus in der Kapelle vor dem Abbild des Heilands nieder und betet. Da dringen von  draußen schreckliche Schreie und Stöhnen zu ihm herein. Irritiert steht er auf  und schaut aus dem Fenster. Irrlichter kreisen wild tanzend durch die Nacht. Ein unheimlicher diffuser Lichtschein  liegt über dem unruhig, blubbernden Moor, der aus seinen Tiefen zu kommen scheint. Nebelhafte bizarre Gestalten krabbeln aus der brackigen Brühe und kommen  mit schnellen, grotesken Bewegungen stöhnend und jammernd über den sumpfigen Untergrund zu ihm her. Zombies! Die Hölle speit Satans Legion aus denkt er, o mein Gott hilf uns. Und wie ein Schild tragen sie ihre bösartige Aura vor sich her. Sie raubt ihm fast den Atem. Schnell wendet er sich vom Fenster ab und kniet sich wieder betend nieder.  Auch Mathias hört den Lärm, besorgt schaut er auf das Moor und sieht die höllische Schar immer näher kommen, solche schreckliche Kreaturen hat er noch nie gesehen. Sein Verstand weigert sich zu glauben was er sieht, wie gebannt schaut er zu ihnen hin. Mathias ruft Markus, komm her zu mir. Die Stimme des Freundes reißt ihn aus der Erstarrung, er wendet sich um und auch er kniet sich nieder und betet.  Die ganze Nacht bringen sie so im Gebet zu. Und die höllischen Kreaturen, sie kreischen, schreien und drohen die ganze Nacht hindurch. Mit dem ersten Licht des Tages jedoch kehrt Ruhe ein. Außer dem leisen blubbern der zerplatzenden  Blasen im Moor ist es still, unnatürlich still. Vor Erleichterung laut seufzend legt Markus sein müdes Haupt auf ein Kissen und schläft ein. Auch Mathias hat sich hingelegt, doch der Schlaf will nicht kommen. Unruhig wälzt er sich hin und her. Auf was hat er sich da nur eingelassen überlegt er, so grauenhaft hat er es sich nicht vor gestellt. Und es wird noch schlimmer kommen, dies war nur der Anfang.
Als Markus am späten Nachmittag wieder erwacht, denkt er darüber nach wie sie sich vor diesen Kreaturen schützen können. Weiße Farbe schießt es ihm durch den Kopf, sie ist die Farbe der Reinheit und der Unschuld. Er trommelt Mathias aus dem Bett erzählt ihm was er vor hat und  sofort machen sich beide ans Werk. Sie holen sich die weiße Kreide rühren sie  mit Weihwasser an und bemalen die Fenster, Wände, Türen und Boden mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes. Nachdem sie fertig sind, essen sie etwas Brot und Käse. Danach  warten sie mit gemischten Gefühlen  auf die Dunkelheit mit ihren schaurigen Gestalten.
Leise senkt diese sich über das Land. Der Mond geht auf. Rund und voll steht er am Himmel. Sein silberner Schein zaubert funkelnde Reflexe wie von tausenden Edelsteinen über die feuchte  Moorlandschaft, die nun aussieht wie die Schatzkammer der Geister. Und die in einem warmen goldenen Licht leuchtende Irrlichter, strahlen mit ihnen um die Wette. Eine ruhige Stille liegt über dem Land. Es ist als hält die Natur den Atem an vor dieser  atemberaubenden außergewöhnlichen Schönheit. Staunend stehen die Männer am Fenster und betrachten dieses herrliche Naturschauspiel. Da wird der Zauber jäh gebrochen. Am Waldrand bricht mit lautem Knall die Erde auf und eine riesige Feuerlanze schießt über das Moor. Wieder legt sich ein giftgrün leuchtender Nebel über den Sumpf. Die alten Bäume stöhnen und ächzen wie gefolterte Wesen. Silbern glänzendes Wasser tropft von ihren Blätter herab, der Engel Tränen. Ein kurzer greller Ton durchdringt die Nacht, danach ist es wieder still. Entsetzt schauen die Männer zum Waldrand hin und sehen geradewegs in den glühenden Schlund der Hölle hinein. Ein entsetzlicher Schrei lässt sie zusammen zucken, in den schrilles Gekreische und Gelächter einstimmt. Das Szenario des Grauens hat begonnen. Wieder hat die Hölle ihr Tor geöffnet. Glühende Augen starren zu den beiden Männern am Fenster hin. Schreckliche Gestalten erheben sich aus dem Sumpf, Untote! Ausgetrocknetes Fleisch hängt ihnen in Fetzen vom Körper herab, aus den weit aufgerissenen dunklen Mäuler aus denen grünlicher Schleim tropft, dringen grässliche Laute und mit unsicheren Schritten torkeln und hopsen sie auf das Kloster zu.  Hexen fegen kreischend auf ihren Besen am nächtlichen Himmel. Plötzlich stehen sieben, acht Dämonen vor den Untoten, die vor ihnen zurück weichen, solch eine grauenhafte Furcht verbreiten sie. Ihre glühenden Augen starren zu den Männern hoch. Eine Gestalt mit dem Körper einer Ziege und dem Kopf eines gehörnten Teufels drängt sich vor. O ihr armselige Sterbliche, ruft er zu den Männer hinauf, ihr wollt uns aufhalten, uns die Mächte der Finsternis? Dass ich nicht lache, zertreten werden wir euch, zertreten wie einen Wurm! Dabei stößt er ein widerliches Lachen aus und kommt  immer näher. Wieder kriecht das Grauen  in den Männern hoch und das jetzt fahle Licht des Mondes hebt diese schreckliche Szenerie noch hervor. Da besinnt sich Markus auf das Kreuz des Heilands in seiner Hand und hält es hoch. Sofort beginnt es zu strahlen, wird heller und heller bis hin zu einem gleißenden Licht. Ein Aufschrei des Schreckens geht durch die Reihen der Kreaturen. Die Dämonen halten sich ihre glühenden Augen zu, die Untoten drehen sich weg und alle weichen sie zurück. Als nach ein paar Minuten das heilige Licht wieder erlischt, sind die höllischen Kreaturen verschwunden. In dieser Nacht kommen sie auch nicht wieder.  In den nächsten Wochen wiederholt sich Nacht für Nacht dieses Spiel. Und es zehrt an den Kräften der Männer, auch sind sie gezeichnet von den Schrecken. Tiefe Falten, regelrechte Runen durchziehen die bleichen Gesichter, ihr Haar ist schlohweiß geworden und ihre Hände zittern.

Eines Morgens sagt Mathias nach langem Ringen mit sich selbst: Ich kann nicht mehr Markus, ich muss hier weg. So  furchtbar habe ich es mir nicht vor gestellt. Nachdenklich nickend blickt ihn Markus an, ich kann dich gut verstehen antwortet er dem Freund. Auch mir wird dies alles zu viel und die Angst frisst mich langsam auf, denn wie lange kann ich diese Teufel noch in Schach halten. Was soll ich nur tun, wenn ich mich dir anschließe überlasse ich hier alles diesen höllischen Kreaturen und Satan hat gewonnen. Verzweifelt schaut er den Freund an. Aber du allein kannst diesen bösen Mächten nicht trotzen widerspricht ihm Mathias, das hältst du nicht durch. Lass uns zusammen dieses teuflische Moor verlassen. Hier können wir Menschen nichts mehr ausrichten, das muss eine höhere Macht tun. Nach einigen Minuten des Schweigens nickt Markus. Du hast ja recht sagt er, ich muss nur immer an die armen Seelen im Moor denken, wenn wir gehen sind sie allein - und diesen Teufeln ausgeliefert. Ich komme mir fast wie ein Verräter vor. Nein erwidert Mathias wir haben getan was wir konnten, nun geht es nicht mehr und bevor auch wir Opfer dieser Teufel werden gehen wir lieber. Also packen wir zusammen, morgen in der Früh verlassen wir das Kloster und das Teufelsmoor. Das ist unsere einzige Chance am Leben zu bleiben. Aber der Engel sagte doch, solange auch nur ein gottesfürchtiger Mensch hier ist, wird der Teufel keine Macht über das Moor haben entgegnet ihm Markus. Ach Markus, der Engel kann dir nicht sagen wie lange du das durch halten wirst ohne verrückt zu werden entgegnet ihm Mathias. Nun überlege nicht länger und packe deine Sachen. Ich möchte dich nicht allein zurück lassen. Gut nickt Markus ich werde mitkommen. Aufatmend geht Mathias seine Habe packen und Markus schließt sich ihm an. Diese eine Nacht flüstert Mathias vor sich hin, werden wir auch noch unbeschadet überstehen.
Gegen Abend steht plötzlich der Pilger wieder vor ihnen. Raphael ruft Markus erleichtert du bist gekommen und sinkt vor dem Engel auf seine Knie. Auch Mathias kniet sich vor ihn hin. Der Engel legt ihnen seine Hand auf die Schulter und spricht: Erhebt euch, der Vater verlässt seine gläubigen Kinder nicht. Ich bin gekommen euch in das Engelland zu führen. Legt euch schlafen und fürchtet euch nicht, heute in dieser Nacht werde ich eueren Schlaf bewachen. Und die beiden Männer fallen in einen tiefen erholsamen Schlaf.
Raphael begibt sich in den Klosterhof und breitet seine Arme aus. Plötzlich erstrahlt das Kloster im hellen Licht der himmlischen Lichtwesen die Raphael rief. Ihr heiliges Licht fällt weit ins Moor hinein und lässt es golden erstrahlen. In dieser Nacht lässt sich kein Dämon blicken, der starken Macht des Himmels haben sie nichts entgegen zu setzen. Am nächsten Morgen machen sich die Männer auf den Weg ins geheimnisvolle Engelsland.
Zwei Jahre sind seitdem vergangen, das Kloster wurde von den Dämonen erobert und ist dem Verfall preisgegeben. Triumphierend feiern sie hier jede Nacht ihren Sieg, den Sieg des Bösen über das Gute. Mit jedem Male werden ihre Exesse wilder, denn Gott hat schon lange diesen Teil seiner Schöpfung verlassen. Und der Teufel lacht!

Es begab sich dass der Torf zu jener Zeit ein begehrter Brennstoff wurde. Immer mehr Torfstecher wagten sich ins Teufelsmoor. Menschen die von der Dunkelheit überrascht wurden und Unterschlupf  und Schutz im leer stehenden Kloster suchten kehrten nicht mehr zurück. Als Untote erwachen sie nachts im Moor zu einem unseligen Leben. Und sie starben einen grässlichen Tod. Die Dämonen saugten ihnen ihre Seele aus, die Untoten zerrissen ihre Körper und fraßen sie auf, die Gebeine ließen sie im Moor versinken, damit auch sie in der nächsten Nacht wieder auferstehen können um sich in das Heer der Untoten einzugliedern. Natürlich gibt es auch Seelen die, die Dämonen wieder ausspuckten, denn die Seelen frommer aufrichtiger Menschen brannten in ihnen wie das heilige Feuer. Leider sind sie dazu verdammt, als Irrlichter übers Moor zu tanzen. Ihr leises Weinen erinnert an  schmerzhafte, gequälte Laute gefolterter Menschen. Und es gibt viele dieser armen Seelen hier, die ein solches trauriges Dasein fristen müssen. Ihre Gebeine ruhen im Moor, sie wurden nicht zu Zombies.
Viele der Torfstecher die im Wald übernachteten, hörten des Nachts, grässliche, unmenschliche Schreie. Sahen schreckliche phosphoreszierende Gestalten mit roten glühenden Augen und scheußlichen dämonischen Fratzen,  über das Moor schweben. Voller Panik rannten sie so schnell sie ihre Füße tragen konnten weg von dem Moor des Grauens. Diese Menschen hatten so Grauenhaftes gesehen, dass sie nie wieder auch nur in die Nähe des Moores gingen. So entstanden  immer mehr gruselige Geschichten die sich um das Teufelsmoor rankten. Geschichten von Geister, Dämonen und einem vergrabenen Schatz. Doch selbst die Wegelagerer und Plünderer die von der Gier nach Reichtum getrieben,  meiden das Moor des Teufels wie sie es nennen.

Mittlerweile sind schon wieder Jahre vergangen. Das alte Kloster ist verfallen und es stehen nur noch Fragmente der Mauern dort. Sie ragen wie mahnend erhobene Finger über das Moor, Relikte längst vergangener Zeit. Doch noch immer öffnet sich Nacht für Nacht das Tor der Hölle und spuckt ihre Kreaturen aus und das Moor wird auf makabere Art lebendig.
Schreckliche Schauergestalten tauchen aus den Tiefen des Sumpfes auf. Sie krabbeln, hüpfen und rennen alle zu der Ruine hin, in der Hoffnung auf frisches Fleisch, auf Menschen zu treffen. Unter lautem Gekreische mit schlagen, stoßen und rempeln will jeder der erste sein, dann sind sie da. Voller Wut schreien sie ihre Enttäuschung hinaus, wieder ist kein Mensch da. Einer der Untoten schreit schrill auf, sein Nachbar hat ihn gepackt beißt in seine Schulter und reißt ein großes Stück des faulen Fleisches heraus. Als hätten die Anderen nur darauf gewartet fallen auch sie sofort über ihn her und reißen ihn in Stücke. Danach greifen sie sich gegenseitig an und jeder versucht große Stücke aus dem Körper des Anderen zu reißen. Ihre Gier nach Fleisch steigert sich ins unermessliche. Die Hexen tanzen aufreizend vor den Dämonen. Ihr Tanz wird schneller und wilder, ihr Lachen schriller, mit ihrem höllischen Tanz reißen sie alle mit und eine wilde Orgie entbrennt. Die Dämonen paaren sich mit den Hexen, die ihre nackten Körper aufreizend präsentieren. Immer noch reißen sich die Untoten gegenseitig Fetzen Fleisch heraus und verschlingen es. Und das Gestöhne und Geschrei wir lauter, die Orgie nähert sich dem Höhepunkt. Alle Glühlichter des Moores haben sich über der Ruine versammelt und tauchen sie in ein unwirkliches Licht, das die ganze schreckliche Szenerie gespenstig beleuchtend. Auch Satan lässt es sich nicht nehmen persönlich zu erscheinen. Mit einem lauten Knall erscheint er, theatralisch Feuer und Schwefel spuckend und wirft sich höhnisch lachend auf den Pulk der zuckenden Leiber. Dann hebt er seinen gehörnten Kopf und brüllt laut triumphierend: Seht her, dies ist alles mein -mein, ich bin der Herr und ich werde mir die ganze Menschheit zu meinen Untertanen machen, ha ha ha ha. Niemand kann den Vormarsch meiner Armee stoppen. Die Menschen lieben das Böse, ich bin der Größte ha ha ha haaaa.  Nun wird die Orgie noch wilder, denn alle schwelgen sie in ihrem Triumph.
Und die armen verlorene Seelen, voller Angst tanzen sie ihren Totentanz, die Hoffnung auf Erlösung haben sie längst aufgegeben. Giftgrüner Dampf steigt aus dem Moor auf und legt sich wie ein Teppich über die Ruine als wolle er die Exzesse der Triebe dieser höllischen Kreaturen schamhaft verdecken. Aber heute schauen ihnen Augen zu, zornige Augen. Und als der neue Tag erwacht und der grässliche Spuk vorüber ist, wendet sich der Engel voller Abscheu und Zorn ab.
Als an diesem Abend beim Sonnenuntergang, die Schatten der Nacht immer länger werden, erstrahlt die Ruine aus ihrem Herzen heraus in einem goldenen Licht. Aufgeregtes Wispern und Raunen durchzieht die Lüfte. Die Bäume neigen ehrfurchtvoll ihr Haupt. Auf dem Fragment der höchsten Mauer sitzt eine wunderschöne junge Frau. Sie kämmt verträumt  ihr goldenes Haar, das mit ihrem weißen Kleid regelrecht um die Wette strahlt. Mit lieblicher Stimme beginnt sie das Lied der Heimkehr zu singen. Sofort verstummt das Wispern und Raunen, selbst das Moor schweigt. Der wunderschöne Gesang zieht sie alle in seinen Bann. Glücklich und selbst vergessend  tanzen die armen verlorene Seelen, den Tanz der Liebe.
Aus dem sumpfigen Moor tauchen die Untoten auf und ihr Wettlauf beginnt. Auch das Tor zur Hölle entlässt seine Kreaturen. Als erstes treffen die Untoten ein. Unsicher bleiben sie in einigem Abstand stehen. Knurrend und hechelnd schauen sie auf diese wunderschöne Frau, der Sabber läuft ihnen aus den Mäuler. Sie möchten schon hin zu ihr, aber irgend etwas hält sie zurück. Anders die Dämonen und Hexen. Sie drängen sich vor und der mit dem gehörnten Kopf fragt mit höhnischer Stimme: Na du, hast du dich verlaufen? Ich begrüße dich im Namen unseres Herrn, dabei verbeugt er sich spöttisch. Wir freuen uns dass du uns mit deinem Besuch beehrst. Komm zu mir ich möchte dich gebührend begrüßen, dabei lacht er hässlich. Die junge Frau schaut ihn nur lächelnd an, rührt sich aber nicht. Na komm schon lockt der Gehörnte, oder hast du Angst. Brauchst du nicht, ich bin ganz lieb zu dir hahahahaa lacht er wieder. Als sie sich immer noch nicht rührt, ruft er wütend: Wer bist du dass du es wagst dich meinem Befehl zu widersetzen. Weißt du nicht wer ich bin? Doch erwidert sie ihm mit ihrer lieblichen Stimme, ich weiß wer du bist, du bist Asmodi ein Fürst der Hölle. Und wer bist du fragt er sie wieder? Ich bin ein Gaukler und Magier erwidert sie. Hahahahaa lacht Asmodi, ein Gaukler, ein Narr - zeig uns mal ein paar deiner Kunststücke. Gerne erwidert sie und steht auf. Sie schaut in die Runde streckt ihre Hände aus und sagt: Darf  auch ich mich vorstellen, ich bin Silberstern der Magier und Gaukler Gottes. Ich bin gekommen das Böse hier aus zu rotten. Dabei schießen Blitze aus ihren Hände und bannen die höllische Meute auf ihren Platz. Sofort setzt ein schreckliches Gebrüll und Gejaule ein. Sie öffnet  ihren Mund, der größer und größer wird bis hin zu einem riesigen Loch, das die Dämonen, die Untoten und das Teufelsmoor mit einem gewaltigen Sog aufsaugt, danach wendet es sich dem teuflischen Tor zu und bläst die gesamte Brut mit brachialer Gewalt hindurch bis in die Tiefen der  Hölle hinein. Nachdem sie ihre Gestalt wieder erhalten hatte, verschließt sie mit einem Bannspruch das Tor zur Hölle und Blitze des heiligen Feuers bewachen es. Sie wendet sich um, dort wo das Moor war ist ein riesiges Loch entstanden, das sich mit Wasser füllt. Kommt zu mir ruft sie den armen Seelen zu. Als sie bei ihr waren, deutet sie hinüber und sagt sie: Schaut wie schnell das Wasser steigt, dies wird ein See, euer See, der See der weinenden Seelen, denn es sind euere Tränen die ihr geweint und die ihn füllen. - Seht die Engel, sie sind gekommen euch ins Paradies zu führen. Von nun an seid ihr glückliche Seelen!
Ein neuer Tag bricht an. Der Sonne zarte Strahlen tauchen den See in ein goldenes Licht. Die wunderschöne Natur ist erwacht, - aus einem langen bösen Traum!