Mitten in der Stadt steht ein altes Haus,
es sieht so unscheinbar aus.
Viele Menschen gehen an ihm vorüber,
nicht wissend was sich dahinter verbirgt.
Drinnen zählt kein Reichtum- keine Güter,
ganz leise- im Stillen wird hier gewirkt.
Hier sind sie alle gleich,
ob sie arm sind oder reich.
Niemand muss mehr die Etikette waren,
hier zählt nur der Mensch- keine gezierten Gebaren.
Es ist ein Haus der Tränen,
der Liebe und des Abschieds.
Auch muss sich niemand schämen,
wenn die Angst überwiegt.
Hier kann man sich fallen lassen,
sofort starke Arme einen liebevoll umfassen.
Es sind die Kinder des Lichts, die hier leben,
bereit über die Regenbogenbrücke zu gehen.
So Krankheit, Schmerz und Leid  hinter sich lassen,
und mit dem neuen Lichtleben sich befassen.
Diese Brücke verbindet Himmel und Erde,
auf ihr die Wanderer zwischen den Welten, freudig von
himmlischen Begleiter empfangen werden.
Als Engel kehren sie zurück,
zu wachen über uns und unser Glück.
Dieses alte Haus ist ein Hospiz,
es des Mitleids und der Liebe Sitz.
Die Menschen kommen zum sterben hier her,
der Abschied vom Leben ist sehr schwer.
Starke Menschen arbeiten in diesem Hort,
die, die Sterbenden begleiten,
sie trösten, auf den Lippen stets ein liebes Wort.
und die Todgeweihten sanft in Frieden hinüber gleiten!


Es sind ganz besondere Menschen die im Hospiz arbeiten. Die mit den Todgeweihten lachen und weinen, sie trösten und tief in ihre Seelen schauen.
Auch wir, die Gesunden müssen ihnen mal Danke sagen, wir ahnen ja nicht einmal, was diese Menschen großartiges leisten.
Ich weiß, niemand spricht gerne über das Sterben und den Tod.
Vor vier Tagen wurde unsere liebste Freundin in ein Hospiz eingewiesen, gerade mal fünfzig Jahre.
Und es brannte mir auf der Seele, über das Haus der Tränen, wie ich es nenne, zu schreiben!